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Über Rwanda

Ruanda ist ein relativ kleines, dicht bevölkertes Land in Ostafrika (Fläche ca. so groß wie Ober- und Niederbayern zusammen, aber doppelt so viele Einwohner). Ruanda grenzt im Norden an Uganda, im Osten an Tansania, im Süden an das in vielen Eigenschaften ähnliche Burundi und im Westen an die Demokratische Republik Kongo. Der Großteil Ruandas ist ein Hochland mit einer durchschnittlichen Seehöhe von 1500 Metern. Wegen seiner hügeligen Landschaft wird Ruanda auch „Land der tausend Hügel“ genannt. 

Vom 6.4.1994 bis Mitte Juli 1994 (fast genau 100 Tage) fand ein Genozid in Rwanda statt. Die Hutu Mehrheit tötete 75 Prozent der Tutsi Minderheit. 800.000 bis 1 Million Menschen fanden auf grausame Art und Weise den Tod. Auch innerhalb von Familien und Freunden fand das Morden statt. Damals stationierte Blauhelme hatten kein Mandat und mussten tatenlos zusehen.

Paul Kagame war von 1994 bis 2000 Vizepräsident und ist seit 17.04.2000 Präsident von Rwanda. Er wurde jeweils mit mehr als 90% der Stimmen und fehlender Opposition gewählt. (Quelle: Wikipedia)

Nur 17% der Bevölkerung haben Zugang zu installierter Energie und Trinkwasser. Rwanda gehört zu den ärmsten Ländern weltweit (Index für menschliche Entwicklung der Vereinten Nationen 2022, Platz 161 von 191). (Quelle: UN Human Development Reports)

Das Land hat weder Eisenbahn noch Hafen, es liegt mitten in Ostafrika.

Die ehrgeizigen Pläne des Präsidenten Paul Kagame, Rwanda zum IT Mittelpunkt Ostafrikas zu machen, werden von der Bevölkerung skeptisch aufgenommen. Zwar wurden mit großem Aufwand im ganzen Land Glasfaserkabel verlegt doch mangels Strom (s.o.) hat das Volk sehr wenig davon.

Die Folgen des Genozids sind nach wie vor deutlich spürbar. Das grausame Morden mit allen möglichen Waffen (Pistolen, Gewehre, Macheten, Messer, Knüppel) innerhalb von Familien, Nachbarschaften, Freunden hat tiefe Wunden hinterlassen. Es passierte in jeder Familie, bei weitem nicht alle Täter - vor allem Männer - konnten gefasst werden.

Sehr viele sind heute noch auf der Flucht in Nachbarländern. Die Aufgabe, Familien zu ernähren und Kindern eine Zukunft zu ermöglichen, wird von den Frauen geleistet.

Die damaligen Kinder haben die Grausamkeiten  miterlebt. Sie haben versteckt in Sümpfen, hinter Schränken, auf Dachböden überlebt und sich danach alleine oder mit Hilfe einiger überlebender Erwachsenen durchgekämpft. Sehr viele sind bis heute traumatisiert. Nun  sind sie die Generation die das Land aufbauen soll.

Situation der Mädchen in Ruanda

Schulbesuch in Rwanda ist kostenpflichtig. Vielen Mädchen wird der Schulbesuch verwehrt, stattdessen werden sie frühzeitig zum Geld verdienen gezwungen, z.B. als Dienstmädchen, im Lehmziegelbau, einfachste Tätigkeiten in Haushalt und Betrieben, Straßenreinigung etc.

 

Folge davon ist in vielen Fällen Prostitution, da man damit mehr Geld verdienen kann. Auch das „sugar-daddy“ Geschäft floriert. Eine Folge wiederum davon ist mangels Hygiene HIV/Aids und andere Erkrankungen, ungewollte Schwangerschaften mangels Verhütung und damit ein weiteres Absinken in der Armutsspirale.

Situation von Kindern mit Behinderung

Ein Kind mit Behinderung zu bekommen gilt als Strafe Gottes, deren man sich schämen muss. Kinder mit Behinderung jeglicher Art werden daher versteckt und vegetieren vor sich hin. Institutionelle Behindertenarbeit ist nicht vorhanden.

Gesundheitssystem:

Die Krankenversicherung pro Person kostet ca. 3€ pro Jahr. Damit sind gängige Medikamente wie z.B. Schmerzmittel oder Malariamedikamente abgedeckt. Nicht abgedeckt sind Operationen, medizinische Hilfsmittel, Orthesen, Krankenhausaufenthalte.

 

Ärzte, Therapeuten und  Kliniken befinden sich in den Ballungszentren der Städte. Die Bevölkerung, die großteils weit auf dem Land in den Hügeln verstreut lebt, hat nur schwer Zugang, da schon der Transport zu den Sprechstunden zu viel Geld und Zeit kostet.

 

Einzelpersonen können nicht versichert werden. Es ist die Zugehörigkeit zu einer Gruppe mit mind. 5 Personen erforderlich. Das kann der Familienverband, ein Kirchenchor, eine Jugendgruppe sein.

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